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Barcamp Hamburg 2

Mein Rückblick auf das “eCommerce”-Barcamp in Hamburg, das in den Räumlichkeiten der Otto Kollegen stattfand:

(Foto von Thorsten Boersma)

eCommerce in der Nische

Thematisch beschäftigen sich jetzt nicht sooo viele Sessions mit eCommerce wie vielleicht vorher angenommen. Am Samstag ging es in einer kleinen Session um das Thema eCommerce in der Nische, die Vor- und Nachteile und mögliche Zukunftsstrategien. Da die Anzahl der Teilnehmer überschaubar war, kam eine interessante Diskussion in Gang – vielleicht kann man ein Resultat der Diskussionen demnächst im Internet sehen ;-)

Mode:

Das Team des Otto Mode-Blogs “Two for fashion” präsentierte eine Case-Study zum Experiment “Corporate Mode Fashion Blog”. Die Ergebnisse stimmen positiv, allerdings fällt es offenbar nicht leicht den direkten monetären Wert eines solchen Projektes zu messen. Die Nutzerzahlen und Kommentare belegen aber, dass ein gut geführter Corporate-Blog dazu beiträgt die Wahrnehmung einer Marke im relevanten Umfeld sehr positiv zu beeinflussen.

Widgets und Social Commerce:

Zwei sehr interessante Sessions fanden noch am Sonntag Nachmittag statt. Zum einen “Next Level eCommerce”, in der es um die Möglichkeiten des eCommerce außerhalb eines Online-Shops ging (z.B. Adgregate Markets), zum anderen die Session “Social Commerce”. Leider konnte ich diese beiden Sessions nicht besuchen, da ich mich aufgrund des angekündigten Schneefalls schon früher auf den Weg zurück machen musste. Zum ersten Thema wird es hier definitiv noch den ein oder anderen ausführlicheren Blog-Beitrag geben.

Großes Lob

Die Orgranisation des Barcamps war vorbildlich – einen großen Dank an das Orga-Team! Das W-Lan funktionierte permanent, das Essen war super und es gab genügend Platz zum Treffen und Austauschen. Hier die komplette Liste der Sponsoren.

Nachtrag:

Weitere Impressionen meiner neckermann.de Kollegen finden sich auf konsensmilch (der andere neckermann.de Daniel war dort Gastautor).

Zyngas Live Poker ist Nummer 1 Social Gaming Applikation

Zynga, die führende Social Gaming Plattform, hat es binnen weniger Tage geschafft mit “Live Poker” die am meist genutzte kostenlose iPhone Applikation für Spiele zu stellen. Gelauncht wurde Live Poker vor nicht mal einer Woche (am 13. November). Laut Zynga ist Live Poker die erste iPhone-Applikation mit der User in Echtzeit miteinander spielen und interagieren können. Dabei ist es egal ob die Mitspieler über die populäre Facebook- oder MySpace-Applikation “Texas Hold’Em” spielen – Zynga schafft eine Verknüpfung zwischen sozialen Netzwerken und mobiler Applikation.


Live Poker by Zynga from sharyn efimoff on Vimeo.

Mit Games lässt sich übrigens Geld verdienen, denn die Versionierung von Content (also Spielen) scheint zu funktionieren. Eine Basisversion des Spiels ist kostenlos, für mehr Funktionen muss gezahlt werden. Die kostenlose Poker Version versorgt den User mit 1.000 Chips pro Tag, mit der 10 $ Version bekommt der User dann 40.000 Chips.

Auch der Zynga Konkurrent “Social Gaming Network” (SGN) hat bereits erfolgreich eine Reihe von iPhone Applikationen gelauncht. Allerdings nutzen die Wii mäßig angehauchten Spiele keine Synergien mit bereits auf Facebook gelaunchten Spielen. Im Gegenteil, die Konzentration auf das iPhone scheint nach Aussage von Nick O’Neill sogar auf Kosten der Social Games im Web zu gehen. Das extrem erfolgreiche iBowl, SNGs Top-Applikation, setzt konsequent auf iPhone spezifische Funktionalitäten wie die Nutzung des Bewegungssensors -  dies wird beim Pokerspiel schwierig.

Mal schauen, vielleicht heißt der nächste Beitrag: Sozial vs. Bewegung…

Zyngas Live Poker hier herunterladen

Web2.0 Expo: Energiepolitik und Web2.0 – Rückblick (2)

Der Vortrag der am andersartigsten und damit auch inspirierendsten war, kam von Tom Raftery. Tim O’Reilly bezog sich bereits in seiner Keynote auf die Session von Tom und deutete an, dass dieser sich mit einem Thema befasst, das sich an den wirklichen Problemen Menschen orientiert. Ein Punkt, der bei den meisten der Web2.0 Startups zu kurz gekommen sei.

Tom erläuterte in seiner Session “Electricity 2.0” welch positiven Einfluss das Phänomen Web2.0 auf die Art und Weise haben kann, Energie zu erzeugen und zu verbrauchen. Andrea Vascellari hat die Session aufgenommen (leider ist der Ton nicht optimal), hier die Slides.

Eine Zusammenfassung des Vortags von Tom Raftery selbst:

Btw. aus keiner der Sessions habe ich die Zuhörer so begeistert kommen sehen ;-)

Nach dem Motto “e-driven goes green”, hier noch ein Mitschnitt von der Pop!Tech2008 (in super Qualität) – Scarcity & Abundance :

Via: Wattzon

Web2.0 Expo Europe: Applikationen, APIs uvm. – Rückblick (I)

Die Web2.0 Expo ist nun schon etwas her; ein guter Zeitunkt das festzuhalten, was mich auch nach über zwei Wochen noch beschäftigt.

Natürlich eines meiner Lieblingsthemen:

1. Applikationen, APIs und viel mehr…

Es war sehr schön Dion Hinchcliffe live zu sehen. Seine umfangreiche Session “Building Successful Next Generation Web2.0 Applications” gab einen guten Überblick und machte deutlich:

Die Bedeutung von APIs nimmt ständig zu, denn sie sind immer öfter der Ausgangspunkt für die Verbreitung von Inhalten im Web – sei es in Form von Widgets, Applikationen oder Mashups. Mittlerweile finden sich im Verzeichnis von Programmable Web über 1.000 Web APIs. Verblüffend: Selbst die Weltbank hat eine eigene API (http://developer.worldbank.org).

Auswirkungen auf Geschäftsmodelle:

APIs können auch Motor für das Unternehmenswachstum sein, anstatt also die x-te Plattform aufzubauen kann es einfacher und kostengünstiger sein, ein bestehendes Social-Network zu instrumentalisieren und über Widget oder Applikation die Nutzer dort anzusprechen. Eine moderne Interpretation von Jakobs Law: “users spend most time on other people’s websites”.

Und es entstehen neue Geschäftsmodelle für Anbieter, wie das Beispiel Amazon eindrucksvoll zeigt:

  1. Generation: Amazon als Online-Shop
    • “einfache” eCommerce Seite
  2. Generation: Amazon als eCommerce-Plattform
    • 55 Tsd. Partner nutzen Amazon API
  3. Generation: Amazon als Anbieter von Web-Plattformen:

Gerade die Modelle der 2. und 3. Generation generieren hohe Einnahmen.

APIs und Applikationen in Deutschland?

Gerade nach so einem Vortrag fällt einem dann allerdings umso deutlicher der große Unterschied zwischen Deutschland/Europa und Nordamerika auf. Ebay hat eine API, Amazon auch, Facebook und MySpace sowieso – und in Deutschland? Furchtbar viele deutsche Unternehmen mit eigener API fallen mir ehrlich gesagt nicht ein. Bei der Einbindung von Applikationen verhält es sich ähnlich… So lähmt die deutsche Angst vorm Kontrollverlust über Marke und Daten wichtige Entwicklungen. Man verschanzt sich offenbar lieber auf seiner sicheren Burg und lässt höchstens ab und zu, natürlich kontrolliert, seine Hängebrücke runter (siehe StudiVZ).

Interessanterweise hat Gartner Applikationen/Mashups als einen der Trends für 2009 identifiziert.

Von Dion Hinchcliffes zweiter Session “Here Goes Everybody: Focusing the Power of People and Today’s Network on Opportunity”, hier ein Mitschnitt:

YouTube und Widgets: Nikes The Six Kampagne

In den USA ist gerade eine Nike Kampagne inklusive zugehörigem YouTube Channel gestartet, auf dem neue Basketball Schuh “The Six” des NBA-Stars LeBron in Videos beworben wird.

the-six-youtube.jpg

Das besondere hierbei ist die Darstellung in Widgets und deren virale Komponente: Klickt man im YouTube “The Six Widget” auf den Share-Button (der leider ein wenig klein ist), erhält man 22 verschiedene Möglichkeiten das Widget viral über MySpace, Facebook, iGoogle etc. zu verbreiten. Zusätzlich gibt es diverse Bookmarking-Möglichkeiten und das Widget kann per eMail verschickt oder auf dem Desktop eingebunden werden. Möglich wird die vielzahl an viralen Verbreitungsmöglichkeiten durch den Einsatz von Gigyas Wildfire Technologie.

the-six-widget-gigya.jpg

Ein sehr schönes Beispiel dafür, wie virale Kampagnen aufgebaut sein können: Das Produkt wird auf witzige Weise in den Fokus des Videos gesetzt und von einem authentischen Testimonial präsentiert. Dann wird die Reichweite (und Bandbreite) von YouTube genutzt, um Video und Produkt zu promoten. Statt einen YouTube-Link zu kopieren, ist die virale Verbreitung des Video-Widgets (Dank Wildfire Technologie) nun sehr einfach möglich und garantiert eine maximale Verbreitung.

Allerdings handelt es sich dabei um keinen Automatismus – nach wie vor wird sich nur “guter” Content (aus Sicht der User) viral verbreiten.

Clearspring überholt Gigya

 

Manchmal geht es schneller als man denkt: Wie erst in der letzten Woche berichtet, gibt es ein Kopf-an-Kopf Rennen zwischen Clearspring und Gigya, um den 1. Platz des größten Widget-Netzwerks. Clearspring hat sich nun den Titel zurückerobert. Mit 254 Millionen Unique Visitors im September 08 (ein Anstieg von 59 Prozent (!) von August zu September) überholte Clearspring laut Comscore Gigya deutlich und liegt nun um 93 Millionen Visitors vor Gigya. Dies würde allerdings bedeuten, dass Gigya in den letzten Monaten absolut an Reichweite eingebüßt hätte (Zweifel sind wahrscheinlich angebracht).

Die Entwicklung kommentiert CEO und Co-Founder Hooman Radfar folgendermaßen:

“These rankings signal a much larger trend in the social media industry,” said Hooman Radfar, chief executive officer and co-founder of Clearspring. “The comScore report helps validate our supposition that content sharing has emerged as a mainstream form of online communication with various opportunities for advertisers to reach an important and growing audience on the social Web.”

Hier die vollständige Pressemitteilung.

Clearspring hat parallel auch eine neue Version des Launchpads bekannt gegeben, das für die Verbreitung der Widgets zuständig ist. In der neuen Version ist das Look and Feel des Launchpads indivduell anpassbar und es gibt neue Möglichkeiten zur Verbreitung derWidgets.

“Sharing is becoming an increasingly important part of today’s online experience and our mission is to provide publishers with the tools that offer the most flexibility and control for sharing their content,” said Hooman Radfar, Clearspring’s chief executive officer. “This beta version of Launchpad isn’t just better, it’s smarter. It gives end users a more personalized experience, where social destinations are presented in order of the user’s historical sharing preferences. For example, if you regularly post content to Facebook and MySpace, those destinations will appear at the top of your sharing menu.”

Weitere Informationen hier.

Otto investiert trotz Krise

Wie die Welt heute berichtet, möchte sich die Otto-Gruppe, offensichtlich unbeeindruckt von der Finanzkrise, noch intensiver als bisher neuen und innovativen Geschäftskonzepten widmen. Hierzu wird die E-Venture Capital Partners gründet, die ausgestattet mit einem zweistelligen Millionenbetrag, in junge Internet- und Medienfirmen investiert.

In den nächsten Jahren sind sechs bis zehn Beteiligungen geplant, an denen Anteile in Höhe von fünf bis 49 Prozent gehalten werden sollen.

“Indem wir uns in den innovativen Wachstumsmärkten als Investoren engagieren und, wenn gewünscht, auch die operative Geschäftsentwicklung der jungen Unternehmer mit den Möglichkeiten von Otto unterstützen, fördern wir einen Lernprozess. Wir lernen von den Start-ups, und sie lernen von uns”, sagte Otto-Vorstand Reiner Hillebrand.

Ein konsequenter Schritt in Zukunft, denn will man die Transformation vom klassischen Katalogversender hin zum e-driven-Konzern schaffen, bedeutet dies auch, dass das Internet in Gänze verstanden wird und neue Wege beschritten werden. Wie das Aufkommen von Shopping-Clubs, Live-Shopping und Nischen-Konzepten gezeigt hat, ist der Versand von Waren über das Internet längst nicht mehr nur die Domäne von neckermann.de, Otto oder Quelle.

Das Paradebeispiel für Innovationen im Otto-Konzern ist das smatch.com-Team, das einen hervorragenden Job macht.

Via: German Cowboys

Gigya ist die größte Widget-Plattform!

Es gibt einiges nachzuholen aus der Widget-Welt: Gigya ist laut Comscore die Nummer 1 der Widget-Plattformen – im August 2008 hatte Gigya demnach 174 Millionen Unique Viewers. Eine wirklich enorme Zahl! Die weltweite Reichweite von Gigya hat sich von März bis August 08 um 43 Prozent erhöht (in den USA hat Gigya einen Marktanteil von 37,2 Prozent und erreicht dort 70 Mio. Unique Widget Viewers).

Die Daten belegen sehr deutlich den Trend, dass die Verbreitung von Inhalten immer öfter außerhalb der zentralen Webpräsenz stattfindet – auch eine der Kernbotschaften der Web2.0 Expo Europe (hierzu später mehr).

Das Rennen geht weiter

Bereits im September hatte Gigya Konkurrent Clearspring das stark wachsende AddThis gekauft. Ein paar Wochen später gab Gigya den Abschluss einer weiteren Finanzierungsrunde über 11 Mio. US-Dollar (das gesamte Finanzierungsvolumen der letzten zwei Jahre liegt damit bei 23,5 Mio. US-Dollar) und die Integration von Gigya-Socialize in die Gigya-Widgets bekannt:

social graph

Den Wert von Socialize (einer Mischung aus Friend Connect, Lifestreaming und Social Messaging) setzt Gigya selbst 10x so hoch an, wie den der eigenen Wildfire Technologie. Ein deutliche Trend-Aussage in welche Richtung sich der Markt entwickeln wird.

Wir sind gespannt auf das nächste Ranking!

Via: Widgetslab – ein besonderer Dank für die sehr gute Berichterstattung!